Neurochirurgisch relevante Blutungen unter oraler Antikoagulation (OAC) sind die meist gefürchtete Komplikation. Trotzdem wurden bisher keine ausreichenden Studien hierzu durchgeführt. Die vorliegende Arbeit liefert Daten zu offenen Fragen bezüglich der Inzidenz im Zeitraum 2002-2003 im Einzugsgebiet Münster, Risikofaktoren, Indikationen, Klinik und Bildgebung, Gerinnungsstatus, Therapie und Erholungszustand ein Jahr nach Auftreten der Blutung. Es traten pro Jahr 22 ICBs unter OAC auf, ein 7-18facher höherer Wert im Vergleich eine ICB ohne OAC zu erleiden. Durch die geringe Meldungsrate können die unklaren Daten der unerwünschten Wirkungen nicht in eine wirklichkeitsnahe Beziehung zu den erwünschten Wirkungen gesetzt werden. Das Ziel wäre eine Vervollkommnung der Erfassung von Blutungskomplikationen, sowie ein interdisziplinär akzeptierter Standard zur Langzeitanwendung von Vitamin-K-Antagonisten, unter Würdigung der von Neurochirurgen publizierten, erheblichen Nebenwirkungen.