Fortunato Santinis Begeisterung für die geistliche Musik deutscher und englischer Meister des Barock und auch der Wiener Klassik war so enorm, dass er sie seinen italienischen Landsleuten nahebringen wollte. Dies versuchte er anhand italienischer oder lateinischer Übersetzungen der Originaltexte, während die Musik der Vorlagen nahezu unverändert blieb. Zwar hatten Santinis italienische Bearbeitungen meist protestantischer Werke von Komponisten jenseits der Alpen im katholischen Rom kaum Erfolg, allerdings kann dieses Bemühen um einen konfessionellen musikalischen Transfer, besonders im Rom der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als bemerkenswert progressiv bewertet werden.