Der Prozess der fusionsverstärkten Kernspaltung wird durch eine Vielzahl von wichtigen physikalischen Prozessen begleitet. Neben den Implosions- und Expansionsvorgängen unter Einwirkung nuklearer Spalt- und Fusionsprozesse, beeinflusst die bei hohen Temperaturen entstehende Wärmestrahlung das System zusätzlich. Die Grundlage der theoretischen Behandlung eines solchen Systems bilden die hydrodynamischen Gleichungen. Die Wechselwirkung zwischen Materie, Spalt- und Strahlungsprozessen wird durch die Neutronen- und Strahlentransportgleichung modelliert. Zusätzlich gilt des, den Fusionsprozess geeignet zu beschreiben.
Mit Hilfe des Programmsystems STEALTH-MCNP wird die gegenseitige Beeinflussung zwischen veränderlichen Materialdichten und Teilchen- bzw. Strahlungstransport numerisch untersucht. STEALTH simuliert den hydrodynamischen Verlauf der Modellanordnung und MCNP generiert die neutronenphysikalischen Größen.
In der vorliegenden Dissertation wurde erstmals der Einfluß der Wärmestrahlung in kernspaltungsgetriebenen Fusionsreaktionen untersucht. Dabei wurden Ein- und Mehrguppen-Strahlenwirkungsquerschnitte für Spaltelemente gefunden. Das Strahlentransportproblem wurde mit dem Ansatz der Strahlungswärmeleitung genähert. Für die Bestimmung der Wirkungsquerschnitte, die Behandlung des Strahlentransports und für die Beschreibung des Fusionsprozesses wurde ein lokales thermisches Gleichgewicht angenommen.