Optische Aufheller haben einen großen Einfluss auf den Colormanagement-Prozess. Hinsichtlich des spezifischen UV-Anteils von Mess- und Abmusterungsbeleuchtungen kann es speziell bei der Simulation von Auflagendrucken beim Proofdruck durch den Einsatz dieser Fluorophore zu erheblichen Farbdifferenzen kommen. Vor diesem Hintergrund wird gezeigt, dass das gängige normgerechte Vorgehen, jeweils ein passend aufgehelltes Proofpapier zu wählen, weder praktikabel ist, noch zum gewünschten Erfolg führt. Im Rahmen dieser Arbeit wird deshalb eine alternative Weißpunktanpassung vorgeschlagen, welche lediglich eines einziges, unaufgehellten Proofpapiers bedarf.
Die jeweilige Ziel-Aufhelleremission wird dabei über das fächendeckungsvariable Applizieren einer aufhellerhaltingen Tinte im Inkjetverfahren realisiert. Neben der Rezeptierung einer geeigneten Tinte, der Identifikation eines geeigneten Proofpapiers und der Beschreibung des eigentlichen Vorgehens zur Angleichung zweier Papiere wird vorgelagert die Wechselwirkung zwischen optischen Aufhellern und sogenannten Carriern, losgelöst vom molekularen Umfeld Papier, auf chemischer Ebene betrachtet.
Es wird gezeigt, dass mit diesem Ansatz praktisch beliebig aufgehellte Produktionspapiere nahezu ideal hinsichtlich der Aufhelleremission simuliert werden können, wobei lediglich ein einziges unaufgehelltes Proofpapier benötigt wird.