Malaria ist bis heute, mit etwa 216 Mio. Fällen und etwa 455 000 Todesfällen im Jahre 2016, eine der verheerendsten Infektionskrankheiten weltweit. Für lange Zeit war Chloroquin (CQ) das erfolgreichste Malariamedikament auf dem Markt. Jedoch ist es heute auf Grund der Ausbildung resistenter Zelllinien weitestgehend unwirksam. Daher steht die Entwicklung neuer Antimalariawirkstoffe seit einigen Jahren wieder im Fokus der Forschung. In den letzten Jahren konnten mehrere Studien zeigen, dass metallhaltige Derivate von CQ Antimalaria-Aktivität in den CQ-sensitiven aber auch in den CQ-resistenten Zelllinien aufweisen. In dieser Arbeit wurden eine Reihe neuer, von Chloroquin abgeleiteter Liganden und deren Gold-Komplexe synthetisiert. Der Wirkmechanismus von CQ basiert auf der Inhibition der Kristallisation von Hämozoin (Malariapigment), das der Parasit als Entgiftungsmechanismus ausgehend vom giftigen Stoffwechselprodukt Hämatin bildet. Um die Wirksamkeit der synthetisierten Verbindungen zu untersuchen, haben wir deren Fähigkeit zur Inhibition der Hämozoinbildung in einem spektrophotometrischen Test-Assay untersucht. Außerdem wurden die Assoziations-Konstanten einiger Verbindungen zu Hämatin bestimmt.
Seit der Entdeckung der zytotoxischen Eigenschaften von Cisplatin, spielen Platin-Komplexe in der Krebstherapie eine große Rolle. Die drei bis heute zugelassenen platinhaltigen Medikamente weisen jedoch einige Nachteile auf. So sind sie schlecht wasserlöslich, haben zum Teil starke Nebenwirkungen und es treten immer mehr Resistenzen gegen die Verbindungen auf. In dieser Arbeit wurden zwei neue Platin(II)-Dithiocarbamate mit unterschiedlichen Löslichkeiten synthetisiert und auf ihre Interaktion mit verschiedenen Biomolekülen, wie Glutathion, Guanosin und Human Serumalbumin untersucht. Außerdem, wurden Biokonjugate der Komplexe hergestellt, um eine bessere Zellpermeabilität der Verbindungen zu erreichen.