Durch Aktivierung der Aminoendgruppen von PA6-Mikrofiltrationsmembranen und anschließender Ligandenimmobilisation konnte eine Vielzahl neuartiger Affinitätsmembranen hergestellt werden.
Die Membranaktivierung erfolgte mittels verschiedener Methoden. Die Umsetzung der terminalen Aminogruppen mit Diglycidylethern von OEGs führte zu epoxyaktivierten Membranen, die durch unterschiedliche Spacerlänge zwischen Membranoberfläche und reaktiver Ankergruppe gekennzeichnet waren.
Weiterhin wurde eine Membranaktivierung durch Synthese von dendritischen Strukturen erarbeitet, wodurch eine Erhöhung der Ankergruppendichte zur Immobilisation kleiner Liganden erzielt werden konnte.
Die aktivierten Membranen wurden zur Immobilisation von Serumalbumin, Glucoseoxidase (GOx), Reaktivfarbstoffen und β-Cyclodextrinderivaten genutzt.
Die enzymatische Aktivität der erhaltenen GOx-immobilisierten Membranen hing stark von der Art der vorausgegangenen Aktivierung ab. Die höchsten Aktivitäten konnten für Membranen gefunden werden, die durch eine niedrige Ankergruppendichte gekennzeichnet waren. Diese Membranen erlauben Anwendungen als Membranreaktoren für die selektive Oxidation von Zuckern oder pathogenen Substanzen in menschlichem Blut.
Farbstoff- und β-Cyclodextrinimmobilisierte Membranen wurden durch Aufzeichnung von Gleichgewichtsisothermen bezüglich ihrer Adsorptionskapazität für Bilirubin untersucht.
Die besten Kapazitäten konnten bei Verwendung β-Cyclodextrinimmobilisierter Membranen beobachtet werden. Es kann ein hohes Potential dieser Systeme für Anwendungen innerhalb einer extrakorporalen Plasmatherapie von Patienten mit Leberschäden erwartet werden.