In unserem Alltag sind organische Leuchtdioden (OLED) schon in mehreren Anwendungen, wie z.B. als Bildschirme für Smartphones und Fernseher zu finden und stellen hier eine vielversprechende Alternative zu LCDs dar. Zudem liegt ein weiterer Anwendungsbereich von OLEDs, aufgrund ihrer Eigenschaft als Flächenstrahler, in der Verwendung im Beleuchtungssektor als effiziente Alternative zur Glühbirne. Die heutigen hocheffizienten OLEDs bestehen aus mehreren, verschiedenen Schichten von organischen Materialien mit jeweils unterschiedlichen Eigenschaften. Die Herstellung geschieht dabei meist durch sukzessives Aufdampfen von niedermolekularen Verbindungen im Vakuum. Diese Herstellungsmethode ist jedoch kostenintensiv. Eine Alternative stellt die Herstellung aus Lösung (z.B. durch Rakeln, Drucken oder Spin-Coating) dar. Über dieses Verfahren können auch hochmolekulare Polymere verarbeitet werden. Die Herstellung von Mehrschicht-Bauelementen aus Lösung ist jedoch mit Herausforderung verbunden: Die schon aufgebrachte Unterschicht darf durch das Lösungsmittel zur Prozessierung der nächsten Schicht nicht wieder aufgelöst werden.
Die vorliegende Arbeit nimmt den Lösungsansatz auf, OLEDs aus konjugierten Polymeren herzustellen, die in zueinander orthogonalen Lösungsmitteln löslich sind, um so mehschichtige Bauelemente realisieren zu können. Im ersten Teil wird eine neue Klasse von Fluoren-Copolymeren vorgestellt, die aufgrund ihrer Endgruppen Wasserstoffbrücken in unpolaren Lösungsmitteln bilden kann. Dabei werden die Hydroxybenzyl-Endgruppen der Copolymere in einer polymeranalogen Reaktion mit 1-(6-isocyanatohexyl)-3-(6-methyl-4-oxo-1,4-dihydropyrimidin-2-yl)harnstoff funktionalisiert. Es kann gezeigt werden, dass durch die funktionellen Endgruppen der Copolymere in unpolaren Lösungsmitteln Wasserstoffbrücken gebildet werden.
Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der Synthese und Charakterisierung von Copolymeren, die in polaren Lösungsmitteln wie Wasser, Methanol oder Ethanol löslich sind. Die Löslichkeitseigenschaften der Copolymere werden dabei durch ein Fluoren-Monomer mit PEG-Seitenketten so eingestellt, dass diese gut in polaren Lösungsmitteln löslich sind. Es werden dann alternierende Copolymere mit Triarylamin-, Thiophen- und Benzothiodiazol-Einheiten dargestellt, die durch den Einbau der Comonomer-Bausteine unterschiedliche HOMO-LUMO-Energieniveaus besitzen.
Alle im Verlauf der Arbeit synthetisierten Copolymer werden intensiv auf ihre optischen und morphologischen Eigenschaften hin untersucht.