Hochleistungs-Produktionssysteme, von Weltmarktführern im Bauwesen höchst effizient eingesetzt, werden auch von Bauunternehmen in Entwicklungsländern gekauft – mit großer Erfolgserwartung. Dann aber stehen sie dort ungenutzt herum.
Der Erfolgsweg zu effizienter, sicherer Produktionstechnik in solchen Ländern ist weitgehend unerforscht. Wie die dortige Praxis zeigt, stellen sich schwerwiegende Hindernisse kultureller, mentaler, schulischer, politischer, wirtschaftlicher, technischer und wissenschaftlicher Art entgegen.
Diese Dissertation ergründet daher allgemeingültig, wie in Entwicklungsländern Stahlbau-Unternehmen konzipiert werden müssen, d. h. mit funktionstüchtiger Anpassung der Produktionstechnik und Aufbau sowohl der relevanten Infrastruktur als auch der Fachkompetenz lokaler Ingenieure und Werker. Neben der Unternehmenskonzeption und dem angestrebten Produktspektrum sind dazu alle Phasen von der Planung und Konstruktion (CAD) über die Arbeitsvorbereitung (CAM) bis zur Fertigung (CNC) kenntnisreich angepasst weiterzuentwickeln. Um von Behauptungen zu wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen zu gelangen, wird am Beispiel eines innovativen Start-Up Unternehmens für erdbebentüchtigen Stahlbau in einem typischen Entwicklungsland die aufgestellte Theorie experimentell evaluiert und nachgewiesen. Die Allgemeingültigkeit des Ansatzes wird an einem zweiten Fallbeispiel aus Tansania, Afrika, untermauert.