In der vorliegenden Arbeit "Museen - Kulturschöpfer und ihre Markenidentität" wird die Bedeutung der Museumskultur und der visuellen Kommunikation für die Fortschritts- und Zukunftsfähigkeit des Museumswesens untersucht. Die Hauptthese geht davon aus, dass in der Neupositionierung der Museumsaufgabe und in einem visuellästhetischen Kulturbeitrag die zukünftige Existenzsicherung von Museen und Ausstellungshäusern liegt.
Ein Großteil dieser Arbeit stellt die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Bereichen Museologie, Corporate Identity und angrenzenden Wissensbereichen dar. Eine Erhebung der visuellen Kommunikation von Museen und Ausstellungshäusern im deutschsprachigen Raum verifiziert die Hypothese und überprüft, in welchem Ausmaß Museumskultur an gelungenen Corporate Design-Lösungen in Erscheinung tritt, also Kulturinstitutionen ihren visuell-ästhetischen Beitrag zur Qualifizierung der Bevölkerung.
Die gesellschaftliche Entwicklungen der letzten Jahrzehnte verändern sehr wesentlich den Auftrag, die Funktionsbestimmung und die Rollenzuweisung der Kulturinstitutionen. Aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen stellt sich für Museen zudem immer mehr die Existenzfrage, und damit die Frage nach dem Managen von Kultur. Ein aus der freien Wirtschaft adaptierter Corporate Identity-Ansatz ermöglicht durch eine Vielzahl von Handlungsparametern, die Existenzanforderungen von Museen zu analysieren und in gelebte und gestaltete Strukturen umzusetzen. Die Corporate Culture – per se ein Muss für die Identitätsentwicklung eines Unternehmens – wird für den Museumsbereich zum entscheidenden Existenzfaktor: Kultur ist schließlich Unternehmenszweck und -ziel eines Museums.
Eine so verstandene Museumskultur führt zu visuell ästhetischen Gestaltungen, die als primäres Instrument gelten können, die Bevölkerung optisch zu sensibilisieren und zu qualifizieren und ermöglicht es den Museen und Ausstellungshäusern, potenzielle Finanzgeber und Förderer von der tragenden Rolle der Institution zu überzeugen.