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Abstract

Die Bedeutung von Siegfried Kracauers Schriften als zentrale Beiträge zur

Entzifferung der Kultur der “entzauberten” Moderne ist immer wieder in ihrem

scheinbar antisystematischen Zugriff auf die massenkulturellen Phänomene und die

Alltagswelten der Moderne gesehen worden. Die vorliegende Arbeit versucht dagegen

am scheinbar Heterogenen von Kracauers Arbeiten den impliziten systematischen

Rahmen seiner Kulturkritk und die Kontinuitätslinien innerhalb der Modifikationen

von Kracauers Arbeiten zu rekonstruieren. Kracauers Schriften sind mit ihren

philosophischen, ästhetischen und literarischen Bezügen in einem

theoriegeschichtlichen Kontext zeittypischer Modelle der “Entzauberung” und

“Entmythologisierung” verortet, deren Problemhorizonte sie allerdings durch eine

spezifische Verbindung von Rationalitätskritik und Kulturkritik erweitern. Kracauers

Reflexionen des Ephemeren, des scheinbar Disparaten und der kulturellen

“Oberflächenerscheinungen” werden in der vorliegenden Arbeit als Versuche gelesen,

den Zerfall geschlossener Sinnsysteme durch die Rettung des Phänomenalen und des

Einzelnen kulturkritisch zu kompensieren.